Firmenjubiläum "50 Jahre Lenkflugkörper" (Oktober 2010)

Auf den Bildern sieht man eine Bombe aus Marzipan, IRIS-T- und Sidewinder-Cocktails und einige Männer in Anzügen. Sind das Täter? Oder Mitläufer? Oder Gehilfen? Zu diesen Bildern gehört ein SÜDKURIER-Artikel: siehe unten.

Aus dem SÜDKURIER vom 26.10.2010, Autor Martin Baur

„Ein Glücksfall für Überlingen“

Der größte Arbeitgeber Überlingens, die Firma Diehl, feierte „50 Jahre Lenkflugkörper vom Bodensee“. Mit dabei eine „illustre Gästeschar“.

Überlingen – Prosit auf „50 Jahre Lenkflugkörper vom Bodensee“. Mit einem „Sidewinder“ oder einem „IRIS-T“. Die Cocktails, die den Gästen zwischen Feierstunde und Buffett als Aperitif gereicht wurden, tragen die Namen der größten Hightech-Erfolgsprodukte aus der Alten Nußdorfer Straße und entstanden, damit man stilgerecht auf den Geschäftserfolg mit diesen Lenkflugkörpern anstoßen könne. Die Erfolgsgeschichte, die es zu feiern galt, begann am 21. Dezember 1960. Damals unterzeichneten Kurt Wilde (1901 bis 1968), dessen Sohn Jürgen anwesend war, und August Heinzle den ersten „Sidewinder-Vertrag“. Den Füllfederhalter von damals hatte der 90-jährige Heinzle mitgebracht.

Der Luft-Luft-Lenkflugkörper „Sidewinder AIM-9B“ war eine US-amerikanische Lizenzfertigung zur Bewaffnung von NATO-Kampfflugzeugen Wilde Firma „Bodenseewerk Perkin-Elmer“ gründete dazu das „Fluggerätewerk Bodensee GmbH“, das später zur „Bodenseewerk Gerätetechnik“ wurde, deren Abkürzung bis heute weiterlebt in „Diehl BGT Defence“. Den steinigen Weg darzulegen, wie in über vier Jahrzehnten aus dem Lizenznehmer ein „eigenständiges Systemhaus“ für Flugkörper wurde, oblag Ex-Geschäftsführer Hans-Peter Reerink in seinem Festvortrag. In der jetzigen „IRIS-T“, dem „zur Zeit mit Sicherheit besten Luft-Luft-Lenkflugkörper der Welt“ (Reerink), stecken erstmals keinerlei Lizenzreste mehr aus dem Sidewinder.

Claus Guenther, Bereichsvorstand der „Diehl Defence Holding“ begrüßte die „illustre Gästeschar“ und erinnerte in seiner knappen Rückschau auch daran, dass in diesen 50 Jahren „nicht alles geradlinig verlief“. Größtes Lob hatte Detlev Selhausen als Vertreter des wichtigsten Kunden als Geburtstagsgeschenk mitgebracht. Der „Abteilungsleiter Rüstung“ im Bundesministerium für Verteidigung verwies auf Kompetenz und Zuverlässigkeit, auf Leistungs- und Liefertreue und vor allem auf die „ehrliche Zusammenarbeit“ als wichtigste Eigenschaften eines guten Ausstatters für die Bundeswehr. „All das verkörpern Diehl und seine Vorgängerfirmen.“

Gerne hörte man in Überlingen, als Selhausen auf den derzeit angespannten Bundeshaushalt verwies und dennoch meinte: „Ich bin mir aber sicher, dass es auch in Zukunft neue Entwicklungs- und Beschaffungsprogramme mit Diehl geben wird.“ „Wir in der Luftwaffe sind mit Ihren Produkten hoch zufrieden“, sagte Generalleutnant Norbert Finster. Der stellvertretende Inspekteur der Luftwaffe überbrachte Glückwünsche und lobte „IRIS-T“, in dem er auf den Infrarotsuchkopf der neben ihm stehenden Lenkwaffe deutete: „Das ist ein exzellenter Flugkörper – deshalb wollen wir auch nie in die Situation kommen, ihn von dieser Seite zu sehen.“ Also einem derart bewaffneten feindlichen Kampfflugzeug begegnen. Bis 2012 sollen 4000 Einheiten der IRIS-T ausgeliefert sein. Von den verschiedenen Sidewinder-Typen lieferten BGT und Diehl in 50 Jahren rund 35 000 Flugkörper.

Für die Stadt sprach in Vertretung von OB Sabine Becker FDP-Stadtrat Raimund Wilhelmi. „Ja, Sie sind unser größter Arbeitgeber – und, ja, Sie sind unser größter Gewerbesteuerzahler“, stellte er die Bedeutung des Unternehmens heraus und nannte es „einen Glücksfall für Überlingen“, dass Kurt Wilde sich nach dem Krieg mit seiner Firma 1947 hier niedergelassen habe. Auch mit Blick auf das gesellschaftliche Engagement von Diehl, auf Sponsoring und innerbetriebliche Aktivitäten zur Mitarbeiterpflege bis hin zum Gesundheitstag vor wenigen Wochen meinte Klinikbetreiber Wilhelmi: „Ich finde großartig, was Sie hier machen.“

Unser Kommentar:

Diehl baut intelligente Waffen.

Sidewinder, IRIS und Spike sind intelligente Waffen. Sagt Diehl. Aber hat das jemand geprüft? ist es intelligent, auf Gewalt zu setzen? Ist es intelligent, so viel Geld und Lebenszeit in Waffen zu investieren? Wäre es nicht intelligenter, das viele Geld und die viele Kreativität in Friedens- und Konfliktforschung zu stecken? Wäre es nicht nachhaltiger, in die Ausbildung internationaler Mediatoren (Friedensfachkräfte) zu investieren? Wäre es auf die Dauer nicht klüger, in die Verständigung der Völker und Kulturen zu investieren? Deshalb: Waffen sind nicht intelligent. auch die Diehl-Waffen nicht.

Liste von Produkten, die intelligenter sind als Diehl-Waffen:

Ackergeräte, Äpfel, Armbanduhren, Bier, Birnen, CD-Player, Erdbeer-Joghurt, Fieberzäpfchen, Fliegengitter, Flöten, Gardinen, Geigen, Gitarren, Gummibärchen, Handcreme, Heizkörper, Johannisbeeren, Karotten, Kartoffeln, Klettergerüste, Kriminalromane, Kugelschreiber, Lampen, Luftballons, medizinische Geräte, Modellflugzeuge, Mützen, Omnibusse, Orgelpfeifen, Radios, Rückspiegel, Schlittschuhe, Schlüssel, Schreibtische, Schulhefte, Softeis-Maschinen, Solarzellen, Sonnenbrillen, Spülmaschinen, Stützstrümpfe, Surfbretter, Taucherbrillen, Telefone, Topfpflanzen, Treppengeländer, Trompeten, Turnschuhe, Weintrauben, Wörterbücher, Zahnspangen...


In einem alten Buch steht: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind." Weiter
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Papst Franziskus am 3.Juni 2019 bei einer Begegnung mit den Teilnehmenden der Vollversammlung der katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO).

Ähnlich Papst Franziskus auch am 21. Juni 2015: „Manager, Unternehmer die sich Christen nennen und die Waffen herstellen! Das macht mich ein bisschen misstrauisch: Sie behaupten, sie seien Christen!"  Was die Kirchen sonst zur Rüstung sagen: 1. Bischöfe, 2. Diözese, 3. GKKE, 4. Radio, 5. EKM, 6. EKHN, 7. EKD

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