11.10.2014 greenpeace magazin [Hier nur der Anfang des zehnseitigen Artikels]

Bomben vom Bodensee

NEUE AUSGABE: Wir berichten über Deutschlands größten Waffencluster

Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Am Bodensee schlägt das Herz der Rüstungsindustrie. Reise durch eine Region, deren Bewohner sich unbeteiligt geben.

Wer in diesen Ort kommt, hat den Eindruck, das große Geld habe am Bodensee die Hoheit: Vor der Villenkulisse schaukeln unzählige Segelboote auf kleinen Wellen auf und ab. Überlingen wirkt hier wie eine Heim stätte reicher Pensionäre. Das Städtchen am deutschen Ufer des Sees liegt in Baden-Württemberg, einem katholisch geprägten Bundesland, in dem 60 Jahre die Christdemokraten durchgehend regiert haben. Viele Millionäre haben ihren Wohnsitz am See in Überlingen, wo die Grundstückspreise höher liegen als in Deutschlands teuerster Stadt, München. Die Menschen leben hier vom Tourismus. Und vom Waffenbau.

Nirgendwo sonst in Deutschland ist die Rüstungsindustrie so konzentriert wie am Bodensee. Die Bundesstraße 31 ist die Lebensader des Waffenclusters. Entlang der Strecke von Überlingen über Friedrichshafen nach Lindau haben traditionsreiche Unternehmen wie Rheinmetall, die Luftfahrzeug Motoren GmbH (heute MTU), Airbus und Diehl Defence ihre Werke. Eurofighter Typhoon, Radschützenpanzer Piranha, dazu kommen Großmotoren,  Getriebe, Flugzeugfahrwerke und Steuerungssysteme, Feuerleit-, Flug- und Luftraumüberwachungssysteme, Granatwerfer, Lenkwaffen, Munition. Es sind schwere Rüstungsgüter, die rund um den See entwickelt und produziert werden, auch auf Schweizer Seite.

Die meisten der hier ansässigen Firmen sind sowohl im zivilen als auch im militärischen Geschäft tätig. Sie geben rund 10.000 Menschen in der Region Arbeit, zahlen Millionen Euro an Gewerbesteuer, unterstützen Sportvereine, finanzieren Kindergärten und geben Geld für Schulen, Universitäten und Musikorchester. Doch spricht man die Menschen am Bodensee auf die Bedeutung der Waffenindustrie für ihr Leben an, weisen viele von ihnen diese von sich, ganz so, als wollten sie die mörderische Kehrseite des ansonsten so idyllischen Bodensees nicht wahr haben.

Vermeiden ist hier die Hauptsache. Andere verantwortlich machen. Die Wahrheit leugnen. Eine möglichst große Distanz zwischen sich und den Kriegen in der Welt herzustellen, darin sind sie an der B 31 geübt. (...)

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In einem alten Buch steht: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind." Weiter
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Papst Franziskus am 3.Juni 2019 bei einer Begegnung mit den Teilnehmenden der Vollversammlung der katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO).

Ähnlich Papst Franziskus auch am 21. Juni 2015: „Manager, Unternehmer die sich Christen nennen und die Waffen herstellen! Das macht mich ein bisschen misstrauisch: Sie behaupten, sie seien Christen!"  Was die Kirchen sonst zur Rüstung sagen: 1. Bischöfe, 2. Diözese, 3. GKKE, 4. Radio, 5. EKM, 6. EKHN, 7. EKD

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