Vatikan: Staatengemeinschaft tut zu wenig gegen WaffenhandelWeniger Waffen, mehr Frieden

Solange das Geschäft mit den Waffen floriere, könnten die Staaten nicht glaubwürdig von Frieden reden, meint der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf.

(09.09.2013) Der Vatikan wirft der internationalen Gemeinschaft mangelnde Anstrengungen zur Eindämmung des Waffenhandels vor. Solange dieses Geschäft floriere, könnten die Staaten nicht glaubwürdig von Frieden reden, sagte der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, im Interview mit Radio Vatikan. Etliche Industrieländer verdienten gut am Waffenhandel, neben den USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China auch Deutschland, so Tomasi. In diesen Staaten habe die Rüstungsindustrie einen zu großen Einfluss.

Bisweilen würden Konflikte sogar noch angeheizt, um mehr Waffen verkaufen zu können, sagte der Vatikan-Diplomat. Er verwies darauf, dass die weltweiten Ausgaben für Militärzwecke im vergangenen Jahr 1.750 Milliarden Dollar betragen hätten. Acht Prozent davon entfielen auf den Nahen Osten. Dies hieße buchstäblich «Öl auf Feuer» zu gießen, so Tomasi. Der Vatikan forderte in den vergangenen Jahren mehrfach strengere Abkommen zum Waffenhandel. (KNA)

 

 Ansprache von Papst Franziskus

auf dem Vorplatz der Petersbasilika am Samstag, 7. September 2013 (Quelle)

... 3. Und an diesem Punkt frage ich mich: Ist es möglich, den Weg des Friedens einzuschlagen? Können wir aus dieser Spirale des Schmerzes und des Todes aussteigen? Können wir wieder lernen, mit unseren Schritten die Wege des Friedens zu verfolgen? Indem ich unter dem mütterlichen Blick des „Salus popoli romani“, der Königin Friedens, die Hilfe Gottes anrufe, will ich antworten: Ja, es ist für alle möglich! Heute Abend möchte ich, dass wir von allen Enden der Erde aus rufen: Ja, es ist möglich für alle! Mehr noch: Ich möchte, dass jeder von uns – vom Kleinsten bis zum Größten, bis hin zu denen, die berufen sind, die Nationen zu regieren – antwortet: Ja, wir wollen es! Mein christlicher Glaube drängt mich, auf das Kreuz zu schauen. Wie wünschte ich mir, dass für einen Augenblick alle Menschen guten Willens auf das Kreuz schauten! Dort kann man die Antwort Gottes ablesen: Dort wurde auf die Gewalt nicht mit Gewalt reagiert, auf den Tod nicht mit der Sprache des Todes geantwortet. Im Schweigen des Kreuzes verstummt das Getöse der Waffen und kommt die Sprache der Versöhnung, des Verzeihens, des Dialogs und des Friedens zu Wort. Ich möchte heute Abend den Herrn bitten, dass wir Christen und die Brüder und Schwestern der anderen Religionen, alle Menschen guten Willens mit Nachdruck rufen: Gewalt und Krieg sind niemals der Weg des Friedens! Möge ein jeder Mut fassen, auf den Grund seines Gewissens zu schauen und auf jene Stimme zu hören, die sagt: Komm heraus aus deinen Interessen, die dein Herz verengen, überwinde die Gleichgültigkeit gegenüber dem anderen, die das Herz gefühllos macht, besiege deine Todesargumente und öffne dich dem Dialog, der Versöhnung: Schau auf den Schmerz deines Bruders – ich denke an die Kinder, allein an sie… – schau auf den Schmerz deines Bruders und füge nicht weiteren Schmerz hinzu, halte deine Hand zurück, baue die Harmonie wieder auf, die auseinander gebrochen ist – und das nicht mit dem Zusammenprall, sondern mit der Begegnung! Möge das Waffenrasseln aufhören! Krieg bedeutet immer das Scheitern des Friedens, er ist immer eine Niederlage für die Menschheit. Mögen die Worte Pauls VI. noch einmal erklingen: »Nicht mehr die einen gegen die anderen, nicht mehr, niemals! … niemals mehr Krieg, niemals mehr Krieg!« (Ansprache an die Vereinten Nationen, 4. Oktober 1965: AAS 57 [1965], 881). »Den Frieden kann man nur mit Frieden durchsetzen – mit jenem Frieden, der nicht losgelöst ist von den Pflichten der Gerechtigkeit, aber genährt wird durch das persönliche Opfer, durch Milde, Barmherzigkeit und Liebe« (Botschaft zum Weltfriedenstag 1976: AAS 67 [1975], 671). Brüder und Schwestern, Vergebung, Dialog, Versöhnung sind die Worte des Friedens – in der geliebten syrischen Nation, im Nahen Osten, in der ganzen Welt! Beten wir heute Abend für Versöhnung und für Frieden, arbeiten wir für Versöhnung und für Frieden und werden wir alle in jedem Umfeld Männer und Frauen der Versöhnung und des Friedens! So sei es.


In einem alten Buch steht: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind." Weiter
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Papst Franziskus am 3.Juni 2019 bei einer Begegnung mit den Teilnehmenden der Vollversammlung der katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO).

Ähnlich Papst Franziskus auch am 21. Juni 2015: „Manager, Unternehmer die sich Christen nennen und die Waffen herstellen! Das macht mich ein bisschen misstrauisch: Sie behaupten, sie seien Christen!"  Was die Kirchen sonst zur Rüstung sagen: 1. Bischöfe, 2. Diözese, 3. GKKE, 4. Radio, 5. EKM, 6. EKHN, 7. EKD

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